Freiraum für Freiberg
Projektzeitraum | 2020 | |
Auftraggeber | Stadt Freiberg am Neckar | |
Standort | Freiberg | |
Leistungsbild CAPE | Schallschutz | |
Weitere Projektbeteiligte | ||
Initiator | Landesinitiative Leichtbau BW | |
Projektleitung, Tragwerksplanung | str.ucture, Stuttgart | |
Architektur | Architektur109, Stuttgart | |
Brandschutz | LW Konzept, Stuttgart | |
Ökonomische Bewertung | octopus, Stuttgart |
Die A81 zerschneidet die Stadt Freiberg am Neckar nicht nur in zwei vollständig voneinander getrennte Teile; sie bringt auch eine enorme Lärm- und Schadstoffbelastung für die Bewohner mit sich. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ließ die Stadt deshalb untersuchen, wie die Teilung zwischen der Kernstadt und dem Stadtteil Geisingen überwunden und zugleich eine städtebauliche Aufwertung erreicht werden kann. Kernstück des Konzepts ist eine innovative Leichtbaukonstruktion, die die Autobahn auf einer Länge von 400 Metern überbrückt und die beiden bisher getrennten Stadtteile verbindet. Die Brücke ist so dimensioniert, dass sie mit mehrgeschossigen Gebäuden überbaut werden kann. So stellt sie nicht nur eine landschaftliche Verbindung her, sondern schafft auch dringend benötigten Wohnraum.
Im Zusammenhang mit diesem Konzept stellten sich mehrere Fragen hinsichtlich des Schallschutzes. Während die bisher an die Autobahn angrenzende Bebauung unmittelbar von der Überdeckelung profitiert, kommt es direkt an den Tunnelein- und -ausfahrten zu einer Erhöhung der Lärmbelastung gegenüber der heutigen Situation. Die Untersuchungen zeigten jedoch, dass diese mit passiven Maßnahmen an der Gebäudehülle wie z.B. Schallschutzfenstern gut kompensiert werden kann. Noch interessanter war die Frage, inwieweit die Erschütterungen und Geräusche, die im Tunnel entstehen, sich auf die Gebäude auf der Brücke übertragen. Eine sinnvolle Anordnung von Pufferräumen unterhalb der Wohneinheiten sorgt hier aber zusammen mit den aus Tragwerksgründen ohnehin notwendigen Dimensionen und einer entsprechenden Entkopplung ebenfalls für sehr gute akustische Verhältnisse.
Wegen seiner innovativen Antwort auf Fragen zu Städtebau, Mobilität und zukunftsfähigem Wohnungsbau in der Metropolregion wurde das Projekt ins Netz der IBA 2027 aufgenommen.
Die Studie wurde gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg.
Visualisierungen: str.ucture, Architektur109