Sport- und Kulturhalle Dußlingen

Fertigstellung 2019
Bauherrschaft Gemeinde Dußlingen
Standort Dußlingen

Leistungsbild CAPE

Thermische Bauphysik, Bau- und Raumakustik
Weitere Projektbeteiligte
Architektur Sprenger Architekten, Hechingen / Stuttgart
Tragwerksplanung Ingenieurbüro Dehn, Hechingen
Planung HLS IBW Ingenieurbüro für Versorgungstechnik Wienand, Reutlingen
Planung Elektrotechnik Zeeb + Frisch GmbH, Kirchentellinsfurt
Auszeichnungen
BDA Baden-Württemberg: Hugo Häring-Auszeichnung 2020

Ganz selbstverständlich legt sich der langgestreckte Baukörper der Dußlinger Sport- und Kulturhalle in eine Talaue der Steinlach – und nutzt dabei die Topographie so geschickt, dass man auf den ersten Blick gar nicht vermuten würde, welche umfangreichen Nutzungsmöglichkeiten ihr Innenleben zu bieten hat.

Die Sporthalle wird großzügig mit Tageslicht versorgt und ganzjährig natürlich belüftet. Rein über den natürlichen Auftrieb entweicht verbrauchte Luft durch Oberlichter in der Fassade; frische Luft strömt durch die erdüberdeckten Geräteräume nach und wird dabei unterwegs vortemperiert. Durch umfangreiche Simulationen konnte im Planungsprozess sichergestellt werden, dass die Halle mit diesem Low-Tech-Ansatz Sportlerinnen und Sportlern im Sommer wie im Winter optimale Bedingungen bietet.

Die Kulturhalle zeichnet sich nicht nur durch ihre beeindruckende Raumwirkung und die sorgfältig verarbeiteten, hochwertigen Materialien aus, sondern auch durch ihre akustischen Qualitäten. Die sich zur Bühne hin abtreppende Sheddachkonstruktion ist mit akustisch wirksamen Eichenholzpaneelen bekleidet, die den Schall lenken und dämpfen. So sind musikalische Darbietungen genauso möglich wie Theateraufführungen, Versammlungen oder Gemeindefeste.

Das Foyer wird durch langgestreckte Einschnitte ins Dach gegliedert und mit Tageslicht versorgt. Die Seitenflächen dieser großformatigen Oberlichter sind mit Absorbern ausgekleidet, die so den Raum akustisch bedämpfen, ohne optisch in Erscheinung zu treten.

Für große Veranstaltungen können die mobilen Trennwände zwischen Saal und Foyer entfernt und die beiden Raumbereiche zusammengelegt werden. Absorbierende und schallharte Flächen sind deshalb in beiden Bereichen so ausgelegt und positioniert, dass sie separat, aber auch gemeinsam akustisch funktionieren. Die geschlitzten Holzpaneele liefern dabei nicht nur die benötigte Absorptionsfläche; sie fügen sich auch harmonisch in das Materialkonzept aus Sichtbeton, Glas und Eichenholz.

Fotos: Brigida Gonzalez