Wohnhaus S34

Am Rande eines Einfamilienhausgebiets gelegen, greift das Wohnhaus S34 die Maßstäblichkeit und Grundfigur seiner Nachbarn auf, interpretiert diese aber neu: durch seine asymmetrische, scharfkantige Schnittfigur, die Reduktion auf wenige kraftvolle Materialien und die präzise Ausführung der Dach und Fassade einhüllenden Lärchenschalung erreicht der schlanke, langgestreckte Baukörper eine sachlich-abstrakte Anmutung.

Die Perforation der Fassade und die vor Loggia und Schlafräumen integrierten Klapp- und Faltläden bewirkt nicht nur ein lebendiges Spiel mit Licht und Schatten; sie trägt genauso zu einer differenzierten Abstufung von Privatheit bei wie der vorgelagerte Werkhof, der sich aus dem Gebäude heraus entwickelt.

Die großzügige Öffnung des Wohnbereichs nach Südwesten ermöglicht nicht nur Ausblicke weit über das Neckartal; sie trägt in den Übergangszeiten auch zur Energiebilanz des Gebäudes bei, indem sie Sonnenenergie ins Gebäude lässt, wo sie in den schweren Sichtbetonbauteilen gespeichert wird. Der frei auskragende Sichtbetonrahmen stellt im Zusammenspiel mit beweglichen Vertikalmarkisen sicher, dass es im Sommer zu keiner Überhitzung kommt.

Beheizt wird das Gebäude durch eine Wärmepumpe mit Eisspeicher. Dieser wird von dachintegrierten Hybridkollektoren gespeist, die je nach Witterung entweder Solarstrahlung ernten oder – an bedeckten Tagen – aktiv mit Außenluft durchströmt werden und dieser die Wärme entziehen.